Mission Nachhaltigkeit: Wie das Burggymnasium Altena eine Veränderung anstrebt

Präsentierten die Nachhaltigkeits-Ausstellung in der ZRG des Burggymnasiums: (von links) Lehrerin Farina Pilz, Lothar Brunner und Ulrike Rohlmann vom Verein „Nachhaltig leben in Lüdenscheid“, Fotograf Dirk Vogel, Lehrerin Dr. Julia Wilhelm, Silke Kenter vom Vorstand der Schulpflegschaft und Schulleiter Dennis Knebel.

Das Altenaer Burggymnasium positioniert sich weiter in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Schulleiter Dennis Knebel stellte jetzt eine schulinterne Arbeitsgruppe vor, die den Gedanken der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Schule persönlich voranbringen will: Das sind der Erprobungsstufenkoordinator Sebastian Jung und die Lehrerinnen Farina Pilz und Dr. Julia Wilhelm.

Altena – Gemeinsam mit der stellvertretenden Schulpflegschaftsvorsitzenden Silke Kenter begrüßten Schulleitung und Arbeitskreis die Vorsitzenden des Vereins „Nachhaltig leben in Lüdenscheid“, die ihre Wanderausstellung „Mensch und Natur im Umbruch: Sauerland“ für einige Wochen an Altenas größte Schule ausgeliehen haben.

Knebel skizzierte den Weg der Europaschule Burggymnasium Altena in Richtung Nachhaltigkeit: „Das machen wir nicht, weil es zum guten Ton gehört, sondern weil es unbedingt notwendig und erforderlich ist.“ Die Schule stelle sich ihrer Verantwortung und habe deshalb die interne Arbeitsgruppe gebildet. Es klingt dystopisch, wie Knebel die rasante Entwicklung beschreibt: „Was wir heute sehen, wird es morgen nicht mehr geben.“ Um diesen unaufhaltsamen Prozess positiv zu begleiten, setze die Schulgemeinde auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das sei ein gleichwertiger Baustein zu den bisherigen Inhalten und Überzeugungen, mit denen an der Schule unterrichtet werde. Knebel zählte auf, was der Schulträger, die Stadt Altena, an materiellen Dingen in Sachen Klimaschutz für das Burggymnasium leiste.

Solaranlage und neuer Bio-Raum

Im Frühjahr bekomme das Schulgebäude eine Solaranlage mit Kosten von knapp 200 000 Euro aufs Dach, bis zu den Sommerferien sei der neue Biologie-Raum fertig, der etwa 100 000 Euro kosten werde. Das geplante Hangblumenprojekt oberhalb der Bühne im Bereich der ehemaligen Kletteranlage werde mit 12 000 Euro gefördert. Spätestens nach den Sommerferien soll dort ein Naturgarten entstehen, es wird um Wildbienen und einen Naturlehrpfad gehen.

Da hinein passt die jetzt der Schule zur Verfügung gestellte Ausstellung „Mensch und Natur im Umbruch: Sauerland“. Vereinsvorsitzende ist die pensionierte Lüdenscheider Lehrerin Ulrike Rohlmann (68), sie und Knebel kennen sich gut. Dazu kommt der zweite Vorsitzende Lothar Brunner (70), als ehemaliger VDM-Personalleiter hat er einen Bezug zum Lennetal. Fotograf der Bilder der Ausstellung ist der auf Rosmart lebende Fotograf Dirk Vogel. In diese Verbindung passt die Werdohlerin Silke Kenter, die als stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende sowie als Vereinsmitglied von „Nachhaltig leben“ und Akteurin bei „Pro Brunscheider Höhen“ ein Bindeglied darstellt.

Knebel sagte, dass die Schule von dem Kontakt zu dem Lüdenscheider Nachhaltigkeitsverein „enorm“ profitiere. Die Ausstellung werde über mehrere Wochen im Unterricht und über den Tag der offenen Tür am 3. Februar hinaus eingesetzt. Das neu gegründete Team Nachhaltigkeit werde die Ausstellung am Tag der offenen Tür präsentieren.

Die Ausstellung besteht aus 14 großen Roll-ups mit je zwei Fotomotiven, einem kurzen erklärenden Text und einem QR-Code, über den auf der Vereinshomepage weiterführende Informationen abrufbar sind. Der Lüdenscheider Historiker Matthias Wagner und der Altenaer Fotograf Dirk Vogel hatten heimatnah Themen recherchiert und sie bildlich und textlich dargestellt.

Rosmart, Kraftwerk und Schwarzenstein

Zum Thema Flächenversiegelung gibt es Fotos vom Gerhardi-Neubau auf Rosmart und von der Industrieruine Schwarzenstein, das Thema „Fossiler Verkehr“ zeigt eine verlassene Tankstelle in Herscheid und eine verrottende Luxuslimousine in Altena. So geht es weiter: Das Kraftwerk Elverlingsen wird mit Kennzahlen vorgestellt, Fotos von falsch angelegten Blumenwiesen stehen gleich mehrere Aufnahmen des Fichtensterbens gegenüber.

Die Ausstellung ist durch einen Heimatscheck von 2000 Euro des Landes NRW gefördert worden. Die Ausstellung ist bereits in Lüdenscheid, Werdohl und Halver gezeigt worden, nach Altena kommt sie zum ersten Mal. Brunner und Rohlmann sehen sich als „Oldies“, die es für wichtig halten, mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung bei jungen Menschen anzusetzen. Vogel, der sonst nur in schwarz-weiß und analog fotografiert, hat diese Bilder farbig und digital aufgenommen. Aus 10 000 Aufnahmen habe er ausgewählt. Er sieht sich „schon immer“ im Thema, weil er 1988 in den Vorstand der „Bürgerinitiative zum Schutz der Rosmarter Höhen“ eintrat. Die Initiative gibt es nicht mehr, das Gewerbegebiet Rosmart steht. Nun wendet sich die Initiative zum Schutz der Brunscheider Höhen gegen eine Vergrößerung des Gewerbegebietes.

Brunner sieht den Sinn der Ausstellung darin, dass sie „zum Nachdenken, Umdenken und letztlich zum Handeln“ führen solle. Der Verein, so die Vorsitzende Rohlmann, sei erst vor zwei Jahren gegründet worden und habe 60 Mitglieder. Man verstehe sich nicht nur als Lüdenscheider Verein, sondern wolle auch in die Umgebung wirken. Rohlmann über den Schritt, die Ausstellung erstmals an einer Schule zu präsentieren: „Wir gehen zur Basis, jetzt geht es los.“

Bild und Text: V. Heyn (AK)
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/mission-nachhaltigkeit-wie-das-burggymnasium-altena-eine-veraenderung-anstrebt-92804283.html (Zugriff am 03.02.2024)

EUROPASCHULE

Burggymnasium Altena
Bismarckstraße 10
58762 Altena
 
Telefon: +49 2352 9273-0
Fax: +49 2352 9273-10
e-mail: sekretariat at burggymnasium-altena.de


DATENSCHUTZERKLÄRUNG

GRÜNE UMWELT-BOX