22 Schüler des Burggymnasiums (BGA) haben das Schülerunternehmen 51°17´ gegründet. Beim Landeswettbewerb des Junior-Projekts konnten sie jetzt die Jury überzeugen – und belegten den dritten Platz.
Schon zum zehnten Mal hat das BGA an dem Junior-Projekt teilgenommen. Mit der Gründung eines eigenen Unternehmens lernen Gymnasiasten in der neunten Klasse im Rahmen des Differenzierungsunterrichts „Wirtschaft in Theorie und Praxis“ wirtschaftliche Prozesse hautnah kennen. In der achten Jahrgangsstufe werden am BGA bereits wirtschaftliche Themen erarbeitet und es erfolgt eine Vorbereitung auf das Projektjahr.
Dann ging es um die Gründung. Dafür mussten sich die Schüler überlegen, was sie machen wollen: „Das Unternehmen hat Perlenketten, Perlenarmbänder, Adventskalender und Schlüsselanhänger aus Schrumpffolie und aus Harz hergestellt und vertrieben“, erklärt Lehrer Lars Pautsch, der das Projekt seit Jahren begleitet. Dabei hätten die Schüler versucht, Produkte zu finden, die sie selbstständig herstellen können und die mit geringen Investitionen realisierbar seien. „Dabei war auch wichtig, dass der Verkaufspreis niedrig sein sollte, da die primäre Zielgruppe die Schülerschaft und Lehrerschaft des BGA sein sollte.“ Der Verkaufsstart erfolgte im Oktober vergangenen Jahres. Zu besonderen Anlässen – beispielsweise beim Präsentationstag oder zu Weihnachten – organisierten die Schüler spezielle Verkaufsaktionen.
Schüler produzieren ein Bewerbungsvideo
In den vergangenen Wochen liefen die Vorbereitungen für den Landeswettbewerb – neben den regulären Tätigkeiten für das Unternehmen. So musste etwa ein 30 Sekunden langes „Teaservideo“ sowie ein Bewerbungsvideo gemacht werden. Auf dem Landeswettbewerb selbst mussten die Jungunternehmer einer Jury aus Wirtschaftsexperten in einer Videokonferenz Rede und Antwort stehen. Darauf hatten sich die Altenaer intensiv vorbereitet, so Pautsch.
Ganz aktuell laufen die Vorbereitungen für die Jahreshauptversammlung am 9. Juni – hier soll das Unternehmen aufgelöst werden. „Die Anteilseigner werden zu diesem Termin ausgezahlt“, erklärt Pautsch. Für das Startkapital wurden damals Anteilsscheine zu je 10 Euro verkauft. 80 Anteilseigner konnten von der Geschäftsidee überzeugt werden. Bei der Hauptversammlung soll dazu beispielsweise auch über die weitere Verwendung der Produktionsmittel abgestimmt werden.
Eigenverantwortung und Teamfähigkeit
Johanna Paschalidis – zusammen mit Jelena Alletto Vorstandsvorsitzende des Schülerunternehmens – nimmt viel Positives aus den letzten Monaten mit: „Wir als Schülerinnen und Schüler konnten durch das Projekt Eigenverantwortung, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit erlernen oder weiter ausbauen.“ In der Zeit als Team 51°17´ hätten die Mitglieder auch neue Freunde aus anderen Klassen gefunden. „Diese Freundschaften werden auch nach der Auflösung unseres Unternehmens bestehen bleiben“, ist sie sich sicher.
Als die besten Erfahrungen in der Unternehmerzeit nennt sie den erfolgreichen Verkaufsstart im Oktober sowie den dritten Platz beim Landeswettbewerb. „Die restliche Zeit war aber natürlich genauso aufregend und lehrreich für uns.“
Schülerfirmen-Projekt endet vorerst
Seit zehn Jahren nehmen Schülerunternehmen des Burggymnasiums an dem Junior-Programm teil. Bisher sprang dabei einmal sogar der Landessieg samt Teilnahme am Bundeswettbewerb raus. Mit der Teilnahme an dem diesjährigen Landeswettbewerb beziehungsweise mit diesem Schuljahr endet das Projekt „Wirtschaft erleben“ am BGA jedoch vorerst. „Der Wahlpflichtbereich II, innerhalb dessen das Projekt im Rahmen des Unterrichts realisiert wird, ist mit zahlreichen Angeboten hervorragend aufgestellt“, erklärt Pautsch.
In Nordrhein Westfalen haben in diesem Schuljahr 46 Schülerunternehmen am „Junior expert Programm“ teilgenommen. Innerhalb dieser Programmvariante können Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe mitmachen. Somit messen sich die Jungunternehmerinnen und -unternehmer des Burggymnasiums in der Regel mit älteren Schülern. Zum Landeswettbewerb qualifizierten sich lediglich vier Schülerunternehmen – darunter das BGA. Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, muss man einen Geschäftsbericht vorlegen, der wesentliche Informationen zum Werdegang und zu den Kennzahlen des Unternehmens umfasst.
Bild und Text: Altenaer Kreisblatt
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/mit-ringen-und-ketten-schuelerfirma-aus-altena-kann-jury-ueberzeugen-91571666.html (vom 30.05.2022)