Azubi-Suche der anderen Art: Maler arbeiten mit Schülern im BGA (18.02.2020)

Die Schüler malen Musikmotive an die Wand.

Altena - Praktikum in der Schule: Maler  haben mit Schülern am Burggymnasium Musikräume  besonders gestaltet. Es ist ein neuer Weg, um dem Fachkräfte-Mangel zu begegnen.

Das Handwerk sucht händeringend nach Auszubildenden. Das ist auch im alteingesessenen Maler- und Lackiererbetrieb von Pierre Schwark so. Deshalb geht der Handwerksmeister neue Wege. 

 

Statt, wie schon häufig, Schulpraktikanten aufzunehmen, sprach er das Burggymnasium an, ob er nicht dort, in der Schule selbst, für eine Ausbildung zum Maler- und Lackierer im Rahmen von Projekttagen werben könnte. Pierre Schwark weiß aus seinem Alltagsgeschäft, dass so mancher Klassenraum, Flur oder Pausenbereich in Schulen eine neue, erfrischende Wandgestaltung verdient hätte. 

Farbe, Porträts, Instrumente

Kunstlehrerin Lara Kremer griff in Absprache mit der Schulleitung seine Idee gerne auf. Praktisch sollten die angebotenen Projekttage sein und auch nachhaltig. Daraus entwickelte die Studienrätin das Konzept, die Musikräume am BGA neu zu gestalten. Und so kamen innerhalb von drei Tagen Farbe, Porträts und stilisierte Musikinstrumente an die Wände von zwei Klassenzimmern. 

 

„Die Gestaltungsideen von Lara Kremer haben mir und meinen Gesellen Torben Balz und Jan Hengesbach von Anfang an sehr gut gefallen“, sagt Schwark. 

Das Handwerker-Profi-Trio machte die Acht- und Neunklässlicher mit allen nötigen Arbeitsschritten wie Abkleben, Abschleifen, Abspachteln, Grundieren, Wandstreichen und Skizzieren der Motive vertraut, ehe im Detail ausgemalt werden konnte.

Gutes Feedback der Schüler 

Die Resonanz der Schüler auf das freiwillige Angebot war an überraschend gut. Niklas (14) fand es toll, „einmal zu erleben, wie Profis arbeiten“. Weil er auch zuhause gerne den Pinsel oder die Farbrolle schwinge, habe er sogar noch ein paar Tricks und Kniffe gelernt. „Das war echt cool.“ 

Klassenkamerad Nicolas (15) geht sogar so weit, nach dem BGA-Abschluss eine Ausbildung in einem Malerbetrieb in Erwägung zu ziehen. Er strebt einmal eine Leitungsfunktion bei einer Berufs-Feuerwehr an, sieht dort gute Aufstiegs- und Berufschancen. „Dazu benötigt man trotz Abi oder Studium eine handwerkliche Ausbildung. Maler würde passen.“ 

Okan (16), der aus Bulgarien nach Altena kam, trug sich als Neuntklässler sofort in die ausliegende Liste für diese Berufsfindungstage ein. „Der Malerberuf ist sehr interessant. In diesen drei Tagen habe ich viel gelernt. “ 

Schule und Handwerk

Auf die Idee, die Schule überhaupt anzusprechen, kam Schwark durch seinen Farbenlieferanten Brillux. Das Unternehmen ist bundesweit Partner der Handwerks-Initiative „Betrieb trifft Schule – Vom Schüler zum Azubi“ und sponsorte auch in Altena alle Arbeitsmittel und die verwendeten Farben. 

Schwark: „Ein gymnasialer Abschluss und eine anschließende handwerkliche Berufsausbildung schließen sich schon lange nicht mehr aus. Für uns als Betrieb war das Projekt eine tolle Möglichkeit, unseren Beruf in der Praxis vorzustellen und junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Wir würden uns wünschen, wenn der eine oder andere vielleicht Interesse an einem weiteren Praktikum oder sogar einer Ausbildung hätte.“ 

Studienrätin Lara Kremer bilanziert die Projekttage als gelungene Berufsorientierung auf die praktische Art. Schön sei, dass nachhaltig eben auch ein atmosphärisches Plus fürs Schulgebäude dabei herausgekommen sei.

Bild und Text: J. Bonnekoh (AK)
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/azubi-suche-maler-arbeiten-schuelern-burggymnasium-altena-13544551.html

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