Presse: BGA-Schülerin ist Ausnahme-„Ruhrtalent“

 BGA-Schülerin ist Ausnahme-„Ruhrtalent“

 

Die 16-jährige Werdohlerin Lena Sommer ist vor einer Woche zum „Ruhrtalent“ auserkoren worden und bekommt deshalb am Burggymnasium eine dreijährige außerschulische Förderung und Begleitung bis zu ihrem Abitur. Die junge Frau ist derartig beeindruckend talentiert, dass sie es als bislang einzige Schülerin aus dem Märkischen Kreis geschafft hat, in die Förderung der Uni Bochum zu kommen.

Altena/Werdohl – Das NRW-Förderprogramm „Ruhrtalente“ wendet sich ausschließlich an Schülerinnen und Schüler, die aus einem nicht-akademischen Haushalt kommen. Bereits in der 9. Klasse war Klassenlehrer Thomas Schmidt auf Lena aufmerksam geworden. Schmidt stellte die junge Frau einem Talent-Scout vor. Talentsucher Max Amareller ist von der Ruhruni Bochum in Schulen des Märkischen Kreises und andere entsandt, um besonders förderungswürdige Talente zu finden. Amareller kommt schon seit vier Jahren einmal pro Monat ans Burggymnasium und hält nach besonders begabten jungen Leuten für verschiedene Förderprogramme Ausschau.

Lena war offenbar so beeindruckend für die Jury, dass das eigentlich nur für Jugendliche aus dem Ruhrgebiet gedachte Stipendium auch auf eine junge Frau aus dem Sauerland ausgeweitet wurde. Die stellvertretende Schulleiterin des BGA, Nadja Godefroid, ist deshalb sehr stolz auf Lena: „Wir sind als Schule stolz darauf, dass Du eine Schülerin des Burggymnasiums bist.“ Godefroid beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Begabtenförderung am Burggymnasium und nicht nur sie hält Lena für eine echte Ausnahmeerscheinung. Lena sei intellektuell deutlich reifer als Gleichaltrige, hatte Klassenlehrer Schmidt in die Empfehlung geschrieben und es so an die Schulleitung weitergegeben.

Auch Talent-Scout Amareller hatte sich für seine Entdeckung ganz besonders ins Zeug gelegt und ein Empfehlungsschreiben verfasst. Lena selbst musste natürlich auch ein Schreiben aufsetzen, in dem sie ihre Motivation auf Zusatzlernen darlegte.

Das Talentscouting NRW ist ein Landesprogramm und wird vom Bildungsministerium finanziert. Kinder von Eltern, die nicht studiert haben, finden schwerer den Weg zur Uni – „Das ist einfach eine Tatsache“, sagt Godefroid. Die Herkunft entscheide immer noch über die Bildung, und an genau diesem Punkt setze die „Ruhrtalente“-Förderung an. Kinder von Rechtsanwälten und Ärztinnen würden eben viel selbstverständlicher durch die Schule kommen und ins Studium gehen.

Jury in Gelsenkirchen

Lena musste also Mitte März vor der Jury im „Ruhrtalente“-Stützpunkt in Gelsenkirchen erklären, dass sie den weiten Weg ins Ruhrgebiet zu den zusätzlichen Förderangeboten in ihrer Freizeit gut bewältigen kann. Vier Wochen musste sie warten, dann lag die Zusage als „Ruhrtalent“ samt Stipendiumsvertrag im Briefkasten.

Das Stipendium besteht daraus, den Talenten Einblicke in gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen zu geben und sich frei zu entfalten. Es bietet Orientierung, praktische Erfahrungen mit Workshops, kulturelle Erlebnisse, das Vertiefen von Fachkenntnissen, Sprachexkursionen in den Ferien und das Aufzeigen von Gestaltungsmöglichkeiten in Politik und Gesellschaft. In den Herbstferien geht es nach Berlin, Weimar und Brüssel.

Lena Sommer ist bewusst, dass sie sich selbst im typischen Verhaltensmuster intelligenter junger Frauen befindet. „Männer bekommen mehr Anerkennung, auch wenn sie weniger leisten. Frauen müssen sich immer mehr anstrengen als Männer“, sagt sie entwaffnend selbstverständlich. Nadja Godefroid beschreibt die Unterschiede zwischen den Geschlechtern so: Mädchen seien oft ehrgeiziger, schlauer und schneller im Kopf. Aber sie trauten sich selbst weniger zu und würden trotz bester Noten denken, sie seien nicht gut genug.

Lena beschreibt, dass sie Respekt habe vor dem vielen Wissen und den Lernerfahrungen, die ihr jetzt ermöglicht würden. Je mehr sie lerne, desto mehr erlebe sie, wie wenig sie eigentlich wisse. Das ist in der Tat eine locker ausgesprochene, sehr große Erkenntnis für eine 16-Jährige – schließlich hatte Albert Einstein den berühmten Satz des Sokrates „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ so ähnlich wie Lena formuliert.

Zugriff unter: https://www.come-on.de/lennetal/altena/bga-schuelerin-lena-sommer-ist-ausnahme-ruhrtalent-93022122.html

22.04.2024, Volker Heyn

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