Tipp von der Jugendbuchautorin an Schreibtalente: „Kennt Eure Charaktere gut!“

Probleme beim Schreiben? Anne Bretschneider kennt die Lösungen. In ihrem Workshop haben begabte Schüler am Gymnasium wertvolle Ratschläge erhalten. Dabei verdeutlichte sie einen wesentlichen Aspekt.

Altena – Wer je eine Geschichte oder gar einen Roman verfasst hat, der kennt die diversen Probleme: Es geht nicht weiter in der Handlung. Ein Erzählstrang gerät plötzlich unlogisch oder der Spannungsbogen geht komplett flöten. Wie sich so etwas vermeiden lässt, hat am Mittwoch Autorin Anne Bretschneider in einem Workshop am Burggymnasium erklärt. Wer sich früh Gedanken um seine Protagonisten macht, hat später weniger Sorgen!

Eines von Anne Bretschneiders Werken ist jungen Leuten in Altena besonders bekannt: „Hannes und das Geheimnis auf Burg Altena“ ist ein Sauerlandkrimi für Kinder und mit „Hannes und das Geheimnis am Borberg“ gibt es noch einen zweiten Teil mit dem Jungermittler, der in Brilon spielt. Ihren Hannes kennt die Autorin gut. Sie weiß um sein Alter, seinen Geburtsort, seine Wohn- und Familienverhältnisse und sein Aussehen. „Idealerweise macht man sich einen Steckbrief. Ich hatte nämlich beim Schreiben das Problem, dass ich meinen Protagonisten nie einen Nachnamen gegeben hatte. Das wurde dann im weiteren Verlauf schwierig, weil die Familien dann doch benannt werden mussten. Es ist besser, wenn man sich das vorher überlegt und verinnerlichen kann“, gab Anne Bretschneider ihren jungen Zuhörern einen guten Tipp. Die sind allesamt sprach- und schreibbegabt. Deshalb war ihnen die Teilnahme an einem „BGAbten-Workshop“ angeboten worden.

Anne Bretschneider wollte gern etwas über die bisherigen Schreiberfahrungen der jungen Talente wissen. Die berichteten vom Erschaffen lustiger Fantasiegeschichten und auch dem Wunsch, Erzählungen in einer realistischen Umgebung spielen zu lassen. Das hat Anne Bretschneider in ihren Krimis für junge Leute auch so gehandhabt. Bei ihr sind sogar die Handlungsorte im echten Leben aufzusuchen. „Aber was passiert, wenn man eine Geschichte in einer fernen Galaxie oder Zukunft erzählt? Dafür muss man sich eine ganz neue Umgebung ausdenken, in der man sich gut auskennen sollte.“

Wie Spannung erzeugt und aufrecht erhalten wird, stellte Anne Bretschneider anhand der Dramentheorie vor. Und mit den neuen Erkenntnissen durfte auch sofort experimentiert werden. Die Gastdozentin ermutigte: „Sagt Euch öfter mal die Worte ,ich kann’ vor.“ Auch das stärkt das literarische Selbstbewusstsein.

23.03.2024, 07:00 Uhr
Von: Ina Hornemann

Zugriff amm 23.03.2024 unter:
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