Religiöse Vielfalt am BGA (18.12.2018)

Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Hinduisten tolerieren sich gegenseitig

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Stellten sich dem Gespräch über Religion, Weihnachten, Feiertage und Brauchtum: Daniel (17), Lena (15), Ann-Christin (17), Lina (16), Lotta (11), Eslem (11) und Noah (12). Sie sind katholische und evangelische Christen beziehungsweise Muslime.

Altena -  Am Burggymnasium mit seinen fast 1 000 Schülerinnen und Schülern gibt es eine religiöse Vielfalt unter den Lernenden, die das Gesamtbild der Republik gut widerspiegelt. Deutschlandweit gibt es viele verschiedene Religionen. Besonders stark vertreten ist das Christentum. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung gehören der katholischen oder der evangelischen Kirche an. Die drittgrößte Glaubensgemeinschaft bilden die rund vier Millionen Muslime.

 

Sieben junge Leute, von der Erprobungsstufe bis in die Q 1, also die Stufe 11, stellten sich einem Gespräch über Religion, Adventszeit, Bräuche und ihre Beziehung zum nahenden Weihnachtsfest. 

Auch bei den Sieben, darunter zwei Katholiken, evangelische Christen und eine Muslime gilt: Nicht jeder praktiziert seine Religion. Aber in die Kirche gehen zum Fest – bis auf die Muslime – eigentliche alle. „Und nicht nur zu Weihnachten“, schiebt eine 16-Jährige nach. Weihnachten, das bedeutet für alle so etwas wie „Familienfest, Heimat, Ruhe, Geborgenheit.“ 

Auch wenn die bis zum Fest noch auf sich warten lässt. „Ich möchte runter kommen. Das ist mein größter Wunsch“, sagt etwa Daniel. „Heute habe ich noch eine Klausur geschrieben, man ist einfach mitten im Stress. Im Treiben. Auch zur Weihnacht.“ Das sehen auch viele seiner Mitschülerinnen so, die noch Arbeiten vor sich haben. Trotzdem: Einige nehme sich sehr wohl die Zeit im Advent, es etwas ruhiger angehen zu lassen. 

„Die Lichter, die Beleuchtung, die Stimmung, alles ist irgendwie schon festlicher als sonst“, finden zwei Mädchen. Nur Eslem zeigt sich von diesen Äußerlichkeiten unbeeindruckt. So gibt es weder einen Weihnachtsbaum zuhause, noch irgendwelches Brauchtum. Sie ist von Hause aus Muslimin und wie die meisten ihrer Schulkollegen zwar in Deutschland geboren, hat türkische Wurzeln und viele Verwandte am Ort, die von dort nach Altena gekommen sind. 

Sie führt statt des Weihnachtsfestes den Fastenmonat Ramadan mit dem folgenden Zuckerfest an, das in ihrem Glaubensleben ganz oben stehe. „Ich freue mich, zu Weihnachten viele Familienangehörige zu treffen“, sagt Noah. Er möge es, wenn man sich dann austausche, oft eben nur einmal im Jahr. Weihnachten und Religion, die Geburt des Erlösers der Welt, können junge Leute mit dieser Botschaft noch etwas anfangen? 

Im Unterricht würde Weihnachten unter diesen Aspekten eher nicht behandelt, sind sich alle einig. Aber fast alle machen sich schon Gedanken, wie es in der Welt zugeht und was man persönlich ändern könne. „Ich freue mich deshalb Jahr für Jahr auf das Krippenspiel in meiner Kirche.

Das hat nichts mit Frömmelei zu tun. Dort werden Zeitthemen aufgegriffen und man hat etwas zum Nachdenken“, sagt etwa Ann-Christin. Lotta mag besonders die Kirchenmusik zum Fest. „Dann wird so schön gesungen.“ 

Und wie ist das zuhause? Achselzucken, Gekicher und dann doch eine verblüffende Antwort: „Ja, ich spiele Keyboard, mein Vater Gitarre. Und die anderen versuchen zu singen“, gewährt einer in der Runde Einblick in das Familienleben unter dem Tannenbaum. Setzen sich die BGAler aller Stufen ansonsten mit ihren andersgläubigen Klassenkameraden glaubensmäßig auseinander? „Eher nicht“, sagt Daniel.

Jeder solle so leben, wie er möge. Und Lina fügt an, die oberen Klassen bastelten aber sehr wohl für ihre Patenklassen aus den Fünfer-Jahrgängen. Da ergäben sich dann schon mal interessante Gespräche. Die SV verteile zu Nikolaus Stutenmänner und am Tag der Weihnachtsferien biete die Schule - wie im Sommer - einen Gottesdienst an.

„Ich würde mir wünschen, dass dann alle, wirklich alle, kommen würden“, merkt ein Schüler an. „Die Feier ist immer sehr liebevoll vorbereitet und nicht speziell nur auf eine Glaubensrichtung ausgelegt. Das gibt mir persönlich durchaus etwas.“ Breites Kopfnicken. Ruhige Feiertage wünschen sich alle. Und Frieden in der Welt. An der Schule wird der im Alltag praktiziert. „Jeder redet mit jedem. Da spielt Religion überhaupt keine Rolle!“

 

Bild und Text: J. Bonnekoh
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/christen-muslime-juden-buddhisten-hinduisten-tolerieren-sich-gegenseitig-10899383.html

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