Ein Schlüssel für offene Herzen (30.08.2018)


96 Kinder starteten gestern ihre Schullaufbahn am BGA. In vier Klassen werden sie unterrichtet.

© Ina Hornemann

Altena - Die Zeit der Schultüte ist vorbei, wenn die ehemaligen Grundschüler aufs Gymnasium kommen, aber Schulleiter Hans-Ulrich Holtkemper hatte für die 96 neuen Fünftklässler am BGA gestern trotzdem eine gepackt. Die wurde mit einigen symbolischen Gegenständen gefüllt, die den Kindern bei ihrer weiteren Schullaufbahn sehr nützlich sein können.

Darunter war ein Schlüssel, der Herzen öffnen möge. Ein Engel, der die Jungen und Mädchen behüten soll. Ein Stempel, von dem sich Holtkemper wünscht, dass er nie jemandem aufgedrückt wird. Hinzu kamen eine Kette und ein Inbusschlüssel, die für feste und langjährige Freundschaften stehen sollen. Und ein Cent für das Glück und ein Band, mit dessen Hilfe sich die Kinder stets fest verbunden fühlen sollen an ihrer neuen Schule. Die vier neuen Fünferklassen werden noch bis Freitag in das methodische Lernen am BGA eingeführt.

Erst dann beginnt für sie der reguläre Unterricht, der innerhalb der nächsten Jahre bis zum Abitur führen kann. Die Eltern werden wichtige Wegbegleiter für die Schüler sein, weshalb Holtkemper auch ihnen einige Hinweise mit auf den Weg gab: „Schaffen Sie Ihren Kindern einen schönen Arbeitsplatz, der ihnen ein Lernen in ungestörter Umgebung ermöglicht“, riet der Schulleiter. Gutes Lernen sei auch mit Vermeidung von Reizüberflutung verbunden, weshalb auch die Bildschirmzeit daheim begrenzt sein sollte. TV und Smartphone sollten auf dem Weg zur Nachtruhe keine Begleiter sein. In der Schule selbst gilt ein Smartphone- und Handyverbot. In dringenden Fällen können die Kinder in Absprache mit den Lehrern einen Anruf zuhause tätigen. Umgekehrt sind die Kinder ganz klassisch über Festnetz im Schulsekretariat erreichbar. Warum? „Ganz einfach: Wir möchten, dass Kinder an dieser Schule miteinander von Auge zu Auge kommunizieren. Das ist sogar richtig schön!“ erklärte der Schulleiter schmunzelnd.

Ein G8-Jahrgang, der keiner mehr ist

Der frisch eingeschulte Fünftklässler-Jahrgang am Burggymnasium ist nominell als letzter G8-Jahrgang gestartet, wird mit Eintritt in die sechste Klasse aber wieder zu einem G9-Jahrgang und somit nach regulär 13 Schuljahren das Abitur erreicht haben. Noch ist das Gymnasium eine G8-Schule, was sich mit dem nächsten Jahr aber ändern wird. „Eine politisch gewollte Entscheidung“, begründet Hans-Ulrich Holtkemper die Außergewöhnlichkeit dieses Jahrgangs. „Für die Fünftklässler, die gestern eingeschult worden sind, ändert sich dadurch nichts“, berichtet der Schulleiter. In der Jahrgangsstufe fünf habe es nie einen Unterschied zwischen G8 und G9 gegeben. „Die Unterrichtspläne waren da immer identisch, der Jahrgang wird keinen strafferen haben, als die nächsten Fünfer oder die davor.“ Mit Einführung von G8, der verkürzten Schulzeit bis zum Abitur, war Holtkemper nach eigenen Angaben noch recht angetan von der Idee. „Mittlerweile haben wir im Kollegium aber gesehen, dass den Schülern doch einiges an Kindheit geraubt worden ist, indem man sie bis in die späten Nachmittagsstunden in der Schule behalten hat. Das hat sich auf die Pflege von Sozialkontakten ausgewirkt, die Sportvereine hatten keinen Zulauf mehr in ihren Jugendangeboten und viel Zeit zum Durchatmen blieb den Kindern und Jugendlichen nicht mehr. Deshalb sage ich heute, dass G9 die bessere Wahl ist.“ Hinzu kam, dass viele Abiturienten minderjährig entlassen wurden und sich nicht einmal ohne Elternzusstimmung an der Uni einschreiben oder einen Mietvertrag unterschreiben konnten. Dass eine politisch anders gefärbte Landesregierung wieder eines Tages zu G8 zurückkehren könnte, glaubt Holtkemper nicht. „Es wäre mit großen Kosten und hohem Aufwand verbunden. Allein angefangen bei den Schulbüchern. Die müssten dann auch wieder alle neu gedruckt werden.“

Bild und Text: I. Hornemann (AK)
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/herzlicher-fuenfer-empfang-burggymnasium-10181535.html (vom 31.08.2018)

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