25.07.2024, 19:02 Uhr
Lina Blumenkamp möchte ihre Liebe zur Biologie nutzen und Biochemie studieren mit der glatten 1 im Abizeugnis. Sie blickt fröhlich in die Zukunft. © Hornemann
Ohne Druck aus dem Elternhaus, dafür mit viel Fleiß und einem klaren Ziel vor Augen hat Lina Blumenkamp am Burggymnasium Altena ein 1,0-Abitur hingelegt. Nun möchte sie Biochemie studieren.
Altena – Lina Blumenkamp öffnet ihr Tablet. Die unzähligen Dateien mit bunten Abbildungen sehen in der Vorschau wie kleine Kunstwerke aus, sind aber komplett selbst erstellte Lernkarten für Biologie. „Die zu machen, war beim Lernen schon die halbe Miete“, berichtet die junge Evingserin. „Und Altklausuren durcharbeiten hat sich auch gelohnt“, ergänzt sie. Und so stand auch auf Lina Blumenkamps Abiturzeugnis am Ende eine 1,0.
Die glatte 1 ist kein Muss für die angestrebte Karriere von Lina Blumenkamp im Bereich der Biochemie. Der Numerus Clausus schwankt an den Universitäten im gesamten Bundesgebiet ordentlich. „Aber mit der glatten 1 kann ich mich in Köln bewerben, die haben 1,2 als Anforderung und es ist auch meine Wunsch-Universität“, erklärt die Einser-Abiturientin. Als sich im Wechsel von der Q1 zur Q2 am Burggymnasium abzeichnete, dass ein glattes Einserabitur möglich sein könnte, packte Lina Blumenkamp der Reiz der Traumnote. Biologie war schon immer ihr liebstes Fach und Deutsch war ihr immer gut gelegen. Das wurden die erwählten Leistungskurse. Hinzu kamen Mathe als drittes schriftliches Fach und Pädagogik im Mündlichen.
Altklausuren durchgearbeitet
Auf die Prüfungen hingearbeitet wurde mit einem Zwei-Monatsplan. „Ich hatte auch das große Glück, dass zwischen all meinen Prüfungen ein guter Zeitabstand lag. Andere Mitschüler mit anderen Fächerkombinationen hatten das nicht und mussten an zwei Tagen hintereinander in große anspruchsvolle Prüfungen gehen. Da kann man ins Schleudern geraten. Nervös war ich aber trotzdem, je näher das Abitur rückte. Aber diese Anspannung konnte ich mit der Durchsicht von Altklausuren gut abbauen.“
Lina Blumenkamp hat sich in ihrer Freizeit die alten Standardprüfungen fürs NRW-Zentralabitur vorgenommen. Die gibt es ganz legal im Internet zur Ansicht. „Welche Schwerpunkte gesetzt werden, kann man daraus gut ableiten. Außerdem: Wenn man vorher eine Altklausur als Vorbereitung schreibt, weiß man ja schon, wie die aussehen und ist nicht erst im richtigen Abitur damit konfrontiert.“
Lina Blumenkamp ist zudem angstfrei gewesen. „Schule ist mir generell nicht schwer gefallen. Ich bin immer mitgekommen und habe das genutzt und nicht schleifen lassen. Wenn Lücken entstehen, wird es natürlich schwieriger.“
Vorfreude aufs Studium
Zuhause im Elternhaus gab es Unterstützung und nie Druck. „Ich wurde immer ermutigt und nicht gegängelt. Meine jüngeren Schwestern genauso wenig und die sind auch gut in der Schule. Lernen ist kein negativ behaftetes Thema bei uns zuhause. Nie hat jemand gesagt, dass ich Freizeitaktivitäten oder Freunde vernachlässigen soll zugunsten eines guten Abiturs. Und das hab ich auch nicht.“ Gelöst und glücklich geht Lina Blumenkamp nun einer Zukunft entgehen, die ihr schon als kleines Kind behagte: Wenn sie mit Freunden ins Rollenspiel ging, dann als Forscherin.
Die Biochemie ist natürlich ein wunderbar weites Feld, um sich da auszutoben. Während die Welt zu Zeiten der Corona-Pandemie rätselte und diskutierte, ob mRNA-Impfstoffe Pest oder Segen über die Menschheit bringen würden, fand Lina Blumenkamp das Thema unheimlich spannend. Zu gern würde sie mal ein Medikament entwickeln, das Menschen mit schweren oder seltenen Krankheiten hilft, und jene Zusammenhänge ans Tageslicht bringen, die Leiden im Körper verursachen. Solche Ziele hat mit 17 Jahren bestimmt nicht jeder, aber Lina Blumenkamp freut sich sehr aufs Studieren und Forschen.
Ob’s dieses Jahr an der Wunsch-Uni klappt, weiß sie noch nicht. „Es werden nicht viele Studienplätze angeboten und die 1 auf dem Abizeugnis ist natürlich keine Garantie. Ich bin jetzt einfach mal zuversichtlich“, sagt die junge Frau. Langeweile kennt sie nicht. Lernfreie Zeiten sind gut ausgefüllt mit Freunden, im Schwimmverein, beim Lesen und bei den Evingser Pfadfindern. Zudem bietet die Bestnote im Zeugnis ihr viele Möglichkeiten. „Und das ist ein wirklich gutes Gefühl!“
Bild und Text: Ina Hornemann (AK)
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/traumnote-von-beim-abitur-ungewoehnliche-ziele-mit-17-jahren-nach-93194725.html (Zugriff am 14.08.2024)
